SBF Binnen: Tipps für die praktische Prüfung
Wer ein Segelboot oder Motorboot mit einem Verbrennungsmotor mit über 15 PS (11,03 kW) oder einem Elektromotor mit über 10,2 PS (7,5 kW) auf den deutschen Binnen-Schifffahrtstraßen lenken möchte, benötigt den SBF Binnen. Dabei handelt es sich um den “Sportbootführerschein mit Geltungsbereich Binnen-Schifffahrtstraßen unter Motor”.
Voraussetzung ist das Bestehen einer theoretischen und praktischen Prüfung wie gelingt es Anwärtern, die praktische Prüfung für den Bootsführerschein zu bestehen?
Was ist der SBF Binnen?
Bei dem Bootsführerschein Berlin handelt es sich um den Führerschein zum Führen von Sportbooten auf den Binnenschifffahrtstraßen in Deutschland. Die Ausnahme: Der international anerkannte Bootsführerschein gilt nicht auf dem Rhein, dem Main, der Donau und dem Bodensee.
Die Boote dürfen eine Maximallänge von 15 Metern aufweisen. Die Motorleistung darf 15 PS auf Binnengewässern nicht überschreiten.
Den Sportbootführerschein können Anwärter in den Varianten “Motor”, “Segeln” und “Motor und Segeln” erwerben. Erstgenannter richtet sich an alle, die Sportboote lenken möchten, während Zweitgenannter sich für diejenigen eignet, die das reine Segeln bevorzugen. Wer beide Varianten umsetzen möchte, macht den Führerschein “Motor und Segeln”.
Ein Hinweis: Bis 2023 durften Segler mit einem Segelboot mit Elektromotor mit mehr als 7,5 kW ohne Führerschein segeln. Seit Januar 2023 ist jedoch auch hier ein Sportbootführerschein erforderlich.
Das notwendige Fachwissen und die Praxiserfahrung sammeln Anwärter im Rahmen der Ausbildung. Ein festgeschriebener Ausbildungsweg existiert nicht. Vorbereitend auf die theoretische Prüfung müssen über 300 Fragen aus 30 Fragebögen auswendig gelernt und verinnerlicht werden. Die Fragen setzen sich aus Basis-Fragen, Binnen-Fragen und Segel-Fragen zusammen.
Die praktische Sportbootführerscheinprüfung bestehen: 3 Tipps
Die Prüfung besteht nicht nur aus dem theoretischen, sondern auch dem praktischen Teil. Damit Bootsführerschein-Anwärter die Prüfung bestehen, liefern wir 3 hilfreiche Tipps!
Tipp 1: die Pflichtmanöver ausreichend üben
In jedem Fall werden die Pflichtmanöver überprüft. Bei dem “Motor”-Führerschein muss der Anwärter das Ablegen unter Maschine, das Anlegen unter Maschine und das Mensch-über-Bord-Manöver korrekt ausführen. Aus allen anderen Kategorien wählt der Prüfer nach eigenem Ermessen aus. Zwei von drei Manöver müssen korrekt ausgeführt werden, um zu bestehen.
Deswegen gilt: Vorbereitung ist das A und O. Wer die Pflichtmanöver im Vorfeld trainiert, kann diese selbst unter speziellen Anforderungen wie einer Prüfungssituation bestmöglich ausführen.
Tipp 2: die Knoten kennen
Ein fester Bestandteil der praktischen Prüfung für den Sportbootführerschein ist die Knotenprüfung. Wer die Knoten nicht benennen und knoten kann, fällt durch die Prüfung. Dabei müssen 7 von 10 Knoten richtig zugeordnet und durchgeführt werden. Zudem sollten Anwärter auf den Führerschein die Verwendung der Knoten korrekt erläutern können.
Bei jedem Knoten stehen zwei Versuche zur Verfügung. Abgefragt werden der Palstek-Knoten, der Webeleinstek-Knoten, der Webeleinstek-Knoten auf Slip und der Stopperstek-Knoten. Anwärter müssen ferner die Klampe belegen.
Außerdem werden folgende Knoten überprüft:
- der Achtknoten,
- der Anderthalb-Rundtörns,
- der Schotstek,
- der Doppelte Schotstek.
Tipp 3: langsam fahren
Einsteiger begehen häufig den Fehler, das Sportboot zu schnell zu fahren. Wer in der praktischen Prüfung jedoch auf eine geringere Geschwindigkeit setzt, kann die Aufgaben präziser ausführen und verringert das Fehlerpotenzial. Schließlich gilt hier: Die Aufregung kann Einfluss auf die Reaktionen nehmen, die Steuerungsfähigkeit beeinflussen und dazu führen, dass vermeidbare Fehler unterlaufen.
Bittet der Prüfer um mehr Geschwindigkeit, reicht es bereits aus, das Boot ein wenig schneller fahren zu lassen. Beim Aufstoppen muss stets der Leerlauf eingelegt werden. In diesem Moment ist es empfehlenswert, sich Zeit zu lassen und einmal tief durchzuatmen, bevor der Anwärter das Boot rückwärts lenkt.
Voraussetzungen für die Prüfung zum SBF-Binnen
Die Prüfung für den SBF-Binnen können Interessierte ab 16 Jahren ablegen. Unter Segel ist dies sogar ab einem Alter von 14 Jahren möglich. Die Voraussetzung: ein guter allgemeiner Gesundheitszustand und eine hohe Zuverlässigkeit sowie ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Auch eine gute Sehfähigkeit wird vorausgesetzt.
Das Fazit – den SBF Binnen bestehen
Durch die Prüfung SBF Binnen qualifizieren sich Interessierte dafür, ein Sportboot oder Segelboot mit einer Motorleistung von mehr als 15 PS beziehungsweise 10,2 PS zu lenken. In der Sommerzeit können dann alle, die die Prüfung bestehen, unvergessliche Momente auf dem eigenen Motorboot oder Segelboot verbringen.
Auf die theoretische Prüfung folgt die praktische Prüfung. Diese dauert pro Person circa 10 Minuten. Hier werden alle Pflichtmanöver abgefragt. Fehler können in einem zweiten Versuch ausgebessert werden. Überfahren Anwärter jedoch einen Rettungsring oder missachten die Ausweichregeln, wird die Prüfung abgebrochen.
Vorbereitend sollten Anwärter auf den Führerschein unbedingt die Pflichtmanöver üben und jeden Knoten benennen und ausführen können. Während der Prüfung ist anzuraten, das Boot möglichst langsam zu lenken, um Fehler zu vermeiden.