Kinder, die in Berlin aufwachsen, erleben das ganze Jahr über bunte Kultur, lebendige Geschichte und den Trubel gut besuchter Spielplätze. Das kann Spaß machen, aber mit der Zeit auch etwas eng werden. Gerade in den Sommerferien ist die Hitze der Stadt nicht immer angenehm und Eltern suchen nach Abwechslung, für die sie nicht gleich stundenlang in den Süden fahren müssen. Feriencamps in Berlin können genau das bieten. Viele von ihnen tauchen in kreative Welten ein oder fördern die Kinder in ihrem Sport, doch für kleine Naturliebhaber und vor allem für jüngere Kinder geht nichts über ein Bauernhofcamp.
Vom Großstadttrubel zum Landleben
Verbringt ein Kind eine Woche auf dem Land, spürt es eine Nähe zu Tieren, Natur und Wetter, wie es das schnelle digitale Leben in der Stadt selten bieten kann. Dabei ist so ein Camp von Berlin aus leicht zu erreichen, sodass man nicht lange fahren muss, um die Kinder dort hinzubringen und man auch im Notfall schnell an ihrer Seite ist. Für die Kinder ist das ein Paradies. Sie erleben dort eine Stille, die ihnen in der Stadt oft fremd ist, entdecken die Gerüche von Gräsern, Pflanzen und Tieren, hören morgens den Hahn und abends die Kühe und lernen dabei mehr, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Viele Camps führen die Kinder spielerisch an Tierpflege und Gartenarbeit heran und involvieren sie kindgerecht in alle spannenden Tätigkeiten, die auf dem Bauernhof ausgeübt werden.
Lernen durch Erleben
Das bedeutet, dass die Kinder selbst mit anpacken können und in ihrer Selbstständigkeit gefördert werden. Sie übernehmen kleine Aufgaben wie das Füttern der Hühner und das Gießen der Beete oder helfen sogar beim Melken. So erfahren sie spielerisch, wo die Milch, die sie morgens in ihrem Müsli in der Stadt genießen, überhaupt herkommt und lernen, wie kostbar Lebensmittel sind. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl der Verantwortung und Zusammenarbeit, was den Gemeinschaftssinn und die Rücksichtnahme fördert — selbst bei Grundschulkindern. Das Wetter ist dabei ein spannender Lehrmeister. Bei Regen wird man drinnen kreativ, bei Sonnenschein arbeitet man im Stall. Auch die Heuernte und kleine Reitausflüge werden für die Kinder schnell zum Highlight. Neben Spiel und Spaß bietet ein Bauernhofcamp also auch enormen pädagogischen Wert. Kinder lernen, wie eng Wettre, Nahrung und Umwelt miteinander verknüpft sind und erleben Einblicke, die sich langfristig in ihnen verankern.
Gesunde Bewegung und bewusstes Leben
In der Stadt ist Bewegung häufig eng mit organisiertem Sport verknüpft. Nur selten können die Kinder frei auf der Straße spielen, sich auf ihren Fahrrädern austoben und über offene Felder rennen. Auf dem Bauernhof ist körperliche Aktivität hingegen völlig selbstverständlich. Die Kinder laufen, spielen, reiten und helfen bei der Ernte, ohne dabei einmal auf einen Bildschirm zu schauen oder dazu aufgefordert zu werden, stillzusitzen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Ausgeglichenheit. Gerade nach einem langen Schuljahr mit viel Bildschirmzeit entfalten sich die jungen Gemüter in so einer Umgebung. Und auch die Ernährung profitiert. Viele Camps kochen gemeinsam und oft auch mit Produkten des eigenen Hofs oder der Höfe der Umgebung. Isst ein Kind zu Hause womöglich keine Gurken, wandelt sich diese Abneigung erstaunlich schnell, wenn das Kind selbst die Pflanzen gießt, die frischen Gurken erntet, wäscht und bei der Zubereitung für die Gruppe hilft.
Ferien mit Sinn und Seele
Die klassischen Ferien auf dem Bauernhof sind also noch heute eine tolle Option für Berliner Kinder, und vielleicht sogar mehr denn je. Sie bieten einen Ausgleich zum städtischen Alltag und verbinden Spaß und Natur mit Selbstständigkeit und Verantwortung, während sich für die Kinder jeder Tag wie ein großes neues Abenteuer anfühlt. Eltern genießen die kurzen Anfahrtswege ins Berliner Umland und das sichere Gefühl, nicht allzu weit von den Kindern entfernt zu sein.
