Der Korn Schnaps erlebt sein Revival
Eine vergessene Spirituose
Hergestellt in Deutschland aus Getreide. Lange galt dieser als veraltet und war lediglich bei den Großeltern in der häuslichen Bar zu finden. In den 1960er Jahren durfte die Spirituose in keinem Haushalt fehlen. Mit der Zeit verschwand diese immer mehr, da andere Produkte den Korn Schnaps vom Markt verdrängten. Der Begriff „Herrengedeck“ ist einigen sicherlich noch geläufig. Hier wird der Korn zusammen mit einem kühlen Bier serviert. Jetzt feiert die Spirituose aktuell ihr Revival und es gibt immer edlere Variationen in verschiedenen Geschmacksorten. Die meist kleinen Brennereien achten dabei besonders auf die Qualität der hochwertigen Flüssigkeit.
Ein kleiner Einblick in die Herstellung
Hergestellt wird die edle Spirituosen aus Getreide, welches geschrotet wird. Bereits die Auswahl des Getreides ist maßgebend entscheidend für die Intensität des Geschmacks. Denn umso hochwertiger die Anfangsprodukte, desto hochwertiger das Endprodukt. Um eine Sauermaische zu bekommen, wird dem Getreide Wasser zu gegeben. Um nun eine süße Maische zu erhalten, wird Malz hinzugegeben. Nach der Abkühlung der Maische kommt die Hefe in das Gemisch und es entsteht Alkohol. Ab diesem Punkt wird mit der Destillation begonnen. Hier wird nun dem Alkohol alle unerwünschten Geruchs- und Geschmacksstoffe entzogen. Schlussendlich bleibt ein hochprozentiges Kornfeindestillat mit 85 % Alkohol übrig. Diesem Destillat wird nun hochwertiges Wasser hinzugegeben und fertig ist der Korn Schnaps. Das Verfahren und die Zutaten hierfür sind im dafür nieder geschriebenen Reinheitsgebot festgelegt. Dieses stammt wahrscheinlich bereits aus dem 15. Jahrhundert.
Was hat es mit Doppelkorn oder Korn auf sich?
Lediglich der Alkoholgehalt unterscheidet sich zwischen Doppelkorn oder Korn. Sonst gibt es keinerlei Unterschiede. Es wird von einem Doppelkorn ab 37,5 % Alkohol gesprochen und alles was darunter ist, wird Korn genannt. Jedoch muss mindestens 32 % Alkohol enthalten sein.
Oft auf eine Stufe gestellt
Oft verglichen und dabei kaum unterschieden. Der Korn Schnaps ist tatsächlich ein Wodka. Jedoch darf ein Korn Schnaps nur aus bestimmten Getreidesorten destilliert werden. Das sind Hafer, Gerste, Roggen, Buchweizen und Weizen. Des Weiteren muss das Getreide aus Deutschland, Österreich oder Teilen Belgiens stammen und darf nur dort hergestellt werden. Das ist der Unterschied. Wird etwas anderes verwendet, so darf die Bezeichnung „Korn“ nicht mehr verwendet werden. Der Wodka wurde im 19. Jahrhundert populärer. Vor allem aufgrund der relativ geringen Kosten hat der Wodka immer mehr an Bedeutung gewonnen.
Der allseits bekannte „Apfelkorn“
Wer kennt ihn nicht? Bestimmt hat bereits jeder in seiner Jungend einen „Apfelkorn“ getrunken. Viele wissen jedoch nicht, dass dies gar kein „echter“ Korn Schnaps ist. Denn der „Apfelkorn“ ist eine Mischung aus Apfelsaft und Korn. Somit darf der „Apfelkorn“ nicht als Korn deklariert werden. Da dieser nicht aromatisiert werden darf.
Wie schmeckt ein Korn Schnaps?
Der Geschmack ist das wichtigste Kriterium. Dieser hängt jedoch stark von der Wahl des Getreides ab. Das Weizenkorn ist mild, aber Roggen hat einen viel kräftigerer Geschmack. Es hängt von der jeweiligen Brennerei ab. Jedoch übertrifft der Korn Schnaps den Wodka hinsichtlich jedes Aromas. Da der Wodka so lange destilliert wird, bis dieser keinen Geschmack mehr aufweist und de facto kein Aroma besitzt.
Der perfekte Genuss!
Am besten wird der Schnaps bei Zimmertemperatur serviert. Hier gibt es allerdings so viele Meinung wie Kornarten. Am besten du probierst es selbst aus. Jedoch hat die Spirituose das Potenzial zum neuen Sommergetränk zu werden. Empfange Deinen Besuch mit einem neuen Sommer Aperitif. Denn der Korn lässt sich nicht nur als „Shot“ trinken. Mische diesen mit verschiedenen Limonaden aus dem Handel und kreiere so einen perfekten Appetizer für Dich und Deine Gäste.