Wie ich als digitaler Nomade in Berlin strandete
Digitale Nomaden? Das sind doch diese leicht alternativ angehauchten, jungen Leute die jederzeit mit ihrem Laptop bewaffnet in Cafés mit Meerblick halb Asien und weitere günstige Urlaubsorte mit Sonnengarantie besiedeln. Hierbei handelt es sich meist um ein Vorurteil, denn es gibt viel mehr digitale Nomaden aus Europa, als man sich denken kann. Auch die Reiseziele bzw. Lebensmittelpunkte bei digitalen Nomaden sind durchaus sehr unterschiedlich geprägt.
Die gängigen Stereotypen sind allerdings tatsächlich junge Leute, mit Notebook, dicken Kopfhörern, legerer Kleidung, die die freien Sitzplätze blockieren und als digitale/virtuelle Assistenten sich mit Minijobs und Freelancertätigkeiten den Lebensunterhalt verdienen und gleichzeitig die Aussicht, sowie das Klima der schönsten Orte der Welt genießen.
Schluss mit Palmen und Plastik: es geht in die deutsche Hauptstadt
Wir denken heute auch mal an die Nomaden, die zwar die Grundsätze des freien Arbeitens innerhalb der New Work Bewegung leben wollen, aber dennoch gerne in ihrem Heimatland Zuhause sind. Das hat nicht nur emotionale Vorteile, wie z.B. dass die eigene Familie in der Nähe ist, weniger Reisekosten, ein gleichbleibendes Sozialversicherungssystem und viele weitere Vorteile.
So gibt es in Deutschland bereits eine Vielzahl von digitalen Nomaden, die sich in Metropolregionen aufhalten und sich ein lockeres Arbeitsleben innerhalb der wachsenden Digitalwirtschaft gesucht haben.
Kulturelle Vielfalt und internationale Digitalwirtschaft
So eignet sich vor allem Berlin mit all seiner Vielfalt was Kulturen, Kultur, Freizeitgestaltung und Arbeitswelt angeht als idealer Standort für digitale Nomaden. Vor allem in den Sommermonaten lässt es sich in Berlin gut aushalten, denn hier findet man viele schöne Locations an der Spree, wo man mit Gleichgesinnten bei einem kühlen Drink sich den Sommer versüßen kann.
Auch kulinarisch lässt sich hier einiges entdecken. Die Gastro- und auch Clubszene in Berlin ist wohl die anziehendste für junge Menschen in Deutschland. So lässt es sich in der geschichtsträchtigen Hauptstadt gut leben. Die bereits angesprochene Digitalwirtschaft in Berlin vollendet die Liste der idealen Standortfaktoren: Es sind unzählige Startups, Konzerne, Verlage in diesem Sinne allesamt Auftraggeber in Berlin vorhanden. Für genügend Arbeit ist also gesorgt. Keine andere Stadt besitzt eine so vielfältige und internationale Ansiedlung von Firmen.
Betrachtet man die Sicht des Auftraggebers, kann es auch ein Vertrauensvorsprung sein bei der Auswahl eines neuen digitalen Nomadens, dass dieser örtlich greifbar ist und nicht am Ende der Welt verschwindet.
Vorteile von dem Standort Berlin für digitale Nomaden
- Digitale Szene, internationales Publikum
- Positives Signal für Auftraggeber wenn Nomade vor Ort ist
- Viele Freizeitmöglichkeiten, historisches Großstadt-Feeling
Lebensunterhaltungskosten als digitaler Nomade in Berlin viel höher?
Wer diesen Artikel bis hier hin gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ein Punkt bisher so gar nicht betrachtet worden ist: die Kosten. Die meisten digitalen Nomaden wählen gerne asiatische Länder für ihren Aufenthalt, da die Lebensunterhaltungskosten niedrig sind und das Wetter schön. In Deutschland sieht nicht nur das Wetter anders aus, sondern auch die Kosten für die Anmietung von Büro und Unterkunft sind natürlich erheblich teurer als in typischen Standorten für digitale Nomaden.
Als Großstadt bietet Berlin allerdings eine Vielzahl an Möglichkeiten bei der Unterkunft zu sparen. Zum Einen ist in den Außenbezirken und dem ehemaligen Osten viel Wohnfläche vorhanden, die Mieten sind hier wesentlich günstiger als in der Weststadt. Wer also in Kauf nimmt nicht mitten im Geschehen zu wohnen, sondern sich auch mit einer Unterkunft außerhalb zufriedengeben würde, der wird auf jeden Fall schnell fündig. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin sind sehr gut angebunden und man erreicht die beliebtesten Ecken in kurzer Zeit.
Natürlich sind auch Wohngemeinschaften in Berlin sehr beliebt. Auf Wohnungsportalen wird man schnell fündig und kann für wenige hundert Euro pro Monat ein WG Zimmer anmieten.
Arbeiten im Cafe ist nicht mein Ding: Coworking Spaces bieten eine echte Alternative
Wer nicht im Park, an der Spree oder im Szene-Cafe um die Ecke arbeiten möchte, der kann sich mit geringen Mitteln auch in einem der beliebten Coworking Space Berlin einmieten. Anbieter wie Wework, Mindspace oder Ahoy bieten riesige Flächen an. In den sogenannten Shared Office Bereichen, teilen sich verschiedenste Firmen, Freelancer und digitale Nomaden Arbeitsflächen, Meetingräume und ganze Büros. Je nach Tarif, erhält man hier das rundumsorglos Paket inkl. Getränke, WLAN, Drucker und allen Annehmlichkeiten die es für einen Arbeitsplatz benötigt.
Ab bereits ca. 350 € pro Monat kann man einen Arbeitsplatz anmieten, den man 24/7 nutzen kann und monatlich wieder kündigen kann. Das beste daran: die repräsentativen Büros befinden sich in Toplage, wie z.B. am Potsdamer Platz oder Sony Center. Hier kann man auch gerne mal den Kunden oder die Kumpels auf ein Bier in das Büro einladen.